scheiß auf die apokalypse. am kotti ducken sich reime in deckung. bullen stürmen das besetzte haus. jeden abend derselbe film. kämpfst du unten, dann schau nach oben. schalt an die glotze, der moderator röhrt bullenkotze. ins jackenfutter näh ein messer. am helllichten tag prügeln schläger noch besser. junta. militär auf den straßen bei jeder keilerei. kinder spielen räuber und bullerei. im parlament widmen sich die herren der gesetzgeberei. die arbeiter im pferch, maloche und tv. glamour und gv, die jugendlichen – bienen ohne stachel, die rebellen in den zellen wie raubkatzen im käfig. und die dichter? ach, die dichter ganz im stillen so wie straßen frei vom schrillen. schreiberlinge, bleibt zuhaus, ihr zarten alpenveilchen – nichts als versagen und gute figur. gescheiterte linke, kleinbürger der dichtkunst. in der schlacht verlasst ihr wie ratten das sinkende schiff. still-leben. ich bilde die wörter aus zum fedajin. ich schreib keine gedichte, sondern bekennerbriefe. mal sehn wo ihr seid, steht das blut in den straßen knöcheltief.
Übertragen von Michaela Prinzinger